Wie Bienen Gerüche wahrnehmen
Bienen sind faszinierende Tiere: sie können nicht nur mühelos durch ihre Umwelt navigieren, bestens organisierte Staaten bilden oder über eine eigene Tanzsprache kommunizieren.
Bienen haben auch einen hochentwickelten Duftsinn. Den benötigen sie auf vielfältige Weise: um reichliche Futterquellen zu erkennen, aber auch um wichtige Nachrichten bei der Brutpflege oder bei Gefahrensituationen an ihre Kolleginnen zu kommunizieren.
Damit eine Biene aber weiß, ob ein gewisser Duft ein Kommunikationsversuch oder eine saftige Blütenwiese ist, muss sie ein eintreffendes Duftsignal zunächst entsprechend verarbeiten. Dazu nutzt sie ihre Antennen, wo die Duftrezeptoren sitzen. Die dortigen Nervenzellen werden durch Düfte angeregt und aktiviert.
Diese Duftinformationen werden von dort an die sogenannten Antennenloben weitergeleitet, wo die erste Verarbeitung stattfindet. Um einen Duft dann zu erkennen, benützt die Biene zwei verschiedene Nervenstränge, in denen sie verschiedene Informationen über diesen Duft parallel verarbeiten kann, um sie in höhere Gehirnstrukturen weiterzuleiten.
Forscher der Universität Würzburg haben diese Nervenbahnen die "Was-Bahn" und die "Wann-Bahn" genannt: eine Bahn sagt ihr, um welchen Duft es sich handelt, und die andere liefert die entsprechende zeitliche Information – also woher der Duft kommt.
"Stille Post" bei Bienen: Zur Informationsweitergabe im Bienenstock verständigen sich Bienen mit ihrem raffinierten Duftsystem an körpereigenen Pheromonen. Das benutzen sie zB, wenn die Arbeitsteilung organisiert wird, oder wenn sie sich im Mai/Juni zur Schwarmbildung organisieren. Damit die Bienen im Stock eine wichtige Nachricht auch erfahren, müssen die abgesonderten Gerüche an die anderen Bewohnerinnen weitergeleitet werden.
Das funktioniert so: die Bienen in der Nähe schlagen intensiv mit ihren Flügeln, um die Duftstoffe koordiniert weiterzuleiten. Jedes Tier in der Kette nimmt dazu diese Pheromone auf, gibt gleichzeitig seine eigenen Duftstoffe frei und leitet sie durch Fächeln mit den Flügeln weiter. Die nächste Biene wiederholt dies, sodass sich die "Nachricht" schrittweise immer weiter verbreiten kann.
Dabei fächeln die Bienen die Duftmoleküle immer in einem bestimmten Muster weiter, sodass innerhalb kurzer Zeit alle Bienen Bescheid wissen.
Bienen als Sprengstoffschnüffler: Mit ihren feinen Duftrezeptoren an den Fühlern können Bienen bereits winzige Gerüche aus großer Distanz wahrnehmen. Sie besitzen damit einen noch besseren Geruchssinn als Hunde.
In Kroatien haben Forscher Bienen darauf trainiert, den Geruch von TNT in Landminen aufzuspüren. Dazu wurden Bienen in einem großen Zelt freigelassen, in dem ihre Futterquellen von Sprengstoff umgeben waren.
Nach einer gewissen Zeit verbanden die Bienen den Geruch von TNT mit Nahrung, und begaben sich aktiv auf die Suche danach. Steuerten sie eine bestimmte Stelle in einem Gebiet immer wieder an, so war dort mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Landmine vergraben.
Bienen haben also einen hochentwickelten Geruchssinn, mit dem sie Sprengstoff entdecken, Kommunikationsversuche entziffern, aber auch die feinen Düfte der Natur genießen können.
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