Wie sich Monokulturen auf die Artenvielfalt auswirken

Als Monokulturen werden Flächen bezeichnet, auf denen über längere Zeit ausschließlich eine bestimmte Pflanzenart angebaut wird.

Monokulturen gibt es einerseits in der Forstwirtschaft: hier sind insbesondere Fichten-Monokulturen zu erwähnen. Genauso wird in der Landwirtschaft in Monokulturen angebaut, zB hierzulande oftmals beim Mais oder bei den großen Soja-Plantagen in Südamerika.

Warum macht man das? Monokulturen haben in der Land- und Forstwirtschaft mehrere Vorteile.

Wer nur eine Nutzpflanze anbaut, muss weniger Maschinen anschaffen. Weiters muss man sich dabei das erforderliche Spezialwissen nur über eine einzelne Pflanzensorte aneignen. Man kann sich also auf eine einzelne Sorte spezialisieren, die gerade in der Region am meisten Ertrag erzielt. Und wer mehr Ertrag mit einer einzelnen Sorte erzielt, hat mehr Möglichkeiten in der Vermarktung.

Doch was ist das Problem dabei?  Zunächst sind Monokulturen anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Hat sich ein Schädling in einer Monokultur etabliert, kann er sich dort rasch ausbreiten. Um ihnen dann Einhalt gebieten zu können, wird oftmals zu Pestiziden gegriffen. Werden jedoch großflächlich Pestizide ausgebracht, leidet darunter die Pflanzen- und Tierwelt.

Wird in einer Monokultur immer die gleiche Pflanzenart angebaut, entzieht diese Pflanze dem Boden immer die gleichen Nährstoffe. Mit der Zeit leiden die Böden darunter massiv. Und wenn es keine nährstoffreichen Böden mehr gibt, muss mit Düngemitteln nachgeholfen werden – was zu negativen Auswirkungen auf das natürliche Bodengefüge, die Pflanzengesundheit, das Grundwasser und benachbarte Ökosysteme führen kann.

Auch auf Bienen und andere Bestäuber haben Monokulturen große Auswirkungen: sie bekommen dort nur eine viel geringe Nahrungsvielfalt aufgetischt. Bei einem diversen Pflanzenangebot hingegen wird sichergestellt, dass Bienen zB Pollen mit verschiedensten Nährstoffen einsammeln können – ohne die sie anfälliger für Krankheiten und Parasiten sind.

Weiters bieten Monokulturen Nahrung auch nur während eines begrenzten Zeitraums. In anderen Monaten fehlen dort Blüten zur Gänze – die Bienen fallen also um ihre Lebensgrundlage um.

Denn man darf nicht vergessen, dass Bienen nach Rindern und Schweinen die drittwichtigsten Nutztiere sind. Ohne Bienen gibt es nicht nur kaum wunderschön blühende Blumen mehr – auch fast drei Viertel der wichtigsten Kulturpflanzen sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Und die sind für rund 90% der globalen Nahrungsproduktion verantwortlich.

Zusätzlich haben Pflanzen viel höhere Erträge, wenn Bienen in der Nähe sind. Äpfel, Tomaten, Kirschen oder Erdbeeren: ohne Bienen fallen die Ernten dürftig aus.

In den USA konnte man bereits miterleben, was passiert, wenn Monokulturen die örtlichen Bienenkulturen ausrotten: Es gibt dort riesige Monokulturen, auf denen zB Millionen Mandelbäume wachsen. Und diese Mandelbäume sind genauso auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen.

Außer den Mandelbäumen gibt es dort aber kaum mehr andere Pflanzen, die den Bienen Nektar und Pollen liefern könnten. Und ohne das entsprechende Nahrungsangebot haben sich die Bienen daher aus dem Staub gemacht.

Um die Mandelbäume während der zweiwöchigen Blütephase trotzdem bestäuben zu können, werden viele Bienenvölker extra zu den Monokulturen transportiert (sogenannte "Wanderimkerei"). In den Coronolockdowns kam die Wanderimkerei teilweise zum Erliegen, was zeigt, wie fragil die Monokulturlandwirtschaft werden kann.

In Österreich hat man daher das "ÖPUL" eingeführt: das österreichische Programm für umweltgerechte Landwirtschaft.

Das ÖPUL beinhaltet verschiedene Maßnahmen, von denen die Maßnahme für "umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung" für die Bienenpopulationen von besonderer Bedeutung ist:

Ab einer gewissen Fläche müssen Bio- und konventionelle Landwirtinnen und Landwirte sogenannte Biodiversitätsflächen anlegen. Das sind nachhaltig bewirtschaftete Flächen, die einen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt leisten. Sie bestehen aus Pflanzen und Blumen aus mehreren verschiedenen Pflanzenfamilien, die von Wildbienen, Honigbienen, aber auch Käfern und Schmetterlingen bestäubt werden können.

Es darf dort auch kein Pflanzenschutzmittel oder Kunstdünger eingesetzt werden und es gibt genaue Vorschriften, wann diese Biodiversitätsflächen gemäht werden dürfen. Wie das im Detail funktioniert, kannst du hier in einem älteren Blogeintrag nachlesen.