Wie sich Eisbaden auf deine Gesundheit auswirkt
Eisbaden ist voll im Trend, ist aber keineswegs eine neue Erfindung. In Russland und Skandinavien ist die Sportart seit Ewigkeiten weit verbreitet.
Selbst Johann Wolfgang von Goethe soll sich bereits im 18. Jahrhundert in die eiskalten Fluten gestürzt haben.
Leidenschaftliche Fans grinsen nach dem Eisbaden übers ganze Gesicht – aber was passiert eigentlich beim Gang in die Kälte in unseren Körpern?
Zunächst ist das kalte Wasser ein Schock für unseren Körper. Als natürliche Reaktion darauf verengen sich unsere Gefäße, um die Körpertemperatur halten zu können. Das Eisbad kurbelt unsere Durchblutung an und stärkt den Kreislauf.
Die angeregte Durchblutung trägt dazu bei, dass du dich nach einem Bad im kalten See erstmal angenehm warm, erfrischt und wach fühlst.
Außerdem werden Adrenalin, Endorphine und Glückshormone wie Serotonin ausgeschüttet, die für die bekannten Glücksgefühle nach dem Eisbaden verantwortlich sind.
Eisbaden soll sogar beim Abbau von Körperfett helfen. Der Wechsel von Kalt und Warm soll auch das Immunsystem stärken, sodass viele leidenschaftliche Eisschwimmer berichten, kaum mehr an Erkältungen oder Infekten zu erkranken.
Ein internationales Forschungsteam hat diese Effekte untersucht. Es scheint, dass regelmäßiges Eisbaden tatsächlich positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, unser Immunsystem und unsere Psyche haben kann.
Doch Ärzte warnen auch vor den Gefahren.
Der Kälteschock kann für Personen mit hohem Blutdruck, Diabetes oder Herz- und Gefäßerkrankungen rasch zu gesundheitlichen Schäden führen. Diese Vorerkrankungen bleiben häufig unerkannt, daher wird vor dem Start des eisigen Vergnügens generell zu einem ärztlichen Check geraten.
Du willst auch mit dem Eisbaden starten?
Diese 5 Tipps helfen dir dabei:
1) Langsam an die Kälte gewöhnen: Du musst nicht gleich im Schwimmanzug oder in der Badehose in einen zugefrorenen See steigen. Einfach ohne Vorbereitung in die Kälte springen ist nämlich keine gute Idee.
Es empfiehlt sich, zunächst mit regelmäßigen kalten Duschgängen zu starten, um dich an die Kälte zu gewöhnen.
2) Nur mit Partner Eisbaden gehen: Man weiß nie, wie unser Körper auf die Kälte reagieren wird. Da hilft eine Begleitung zur Sicherheit – und falls wir noch einen Extraschub Motivation benötigen.
3) Kopf und Hände schützen: Eine Haube hält den Kopf und die Haare trocken und schützt uns davor, nicht zu schnell viel Körperwärme zu verlieren. Auch die Hände und Füße kühlen rasch aus. Experten raten Anfängern daher, die Hände aus dem Wasser und die Füße mit Neoprensocken warm zu halten.
4) Nur kurz ins Wasser: Anfänger sollen sich langsam an die Kälte herantasten und zu Beginn nur kurz (unter einer Minute) im Wasser bleiben.
5) Wenn's gefällt, regelmäßig gehen: Für die positiven Effekte des Eisbadens werden regelmäßige Ausflüge in die Kälte empfohlen, in etwa jeden zweiten oder dritten Tag.