Wie sich der Klimawandel auf Bienen auswirkt

Der Klimawandel lässt sich nicht mehr leugnen. Das Jahr 2022 war in Österreich eines der wärmsten Jahre seit Messbeginn.

Fast alle Monate des Jahres fielen deutlich zu warm aus, besonders extrem waren die Temperaturen im Juni und Oktober. 

Doch nicht nur der Mensch leidet unter den Auswirkungen des Klimawandels. Auch die Bienen werden dadurch hart getroffen.

1) Steigende Temperaturen locken neue Schädlinge an

Neue Parasiten, wie zB die Asiatische Wespe, erscheinen plötzlich auch in Mitteleuropa auf der Bildfläche.

Doch auch bekannte Schädlinge wie die Varroamilbe, die Viren auf Bienen überträgt, werden durch den Klimawandel begünstigt.

So hat eine Studie der Universität Newcastle gezeigt, dass Varroamilben und andere Schädlinge bei steigenden Temperaturen verstärkt auftreten. 

In wärmeren Wintern legen die Bienenvölker nämlich kaum mehr Brutpausen ein. Ein Paradies für die Varroamilbe, die sich nur in Brutzellen vermehrt – die früher von den Bienen nur in den warmen Jahreszeiten erzeugt wurden.

Von der Varroamilbe betroffene Bienenvölker können von Imkern auch schwerer behandelt werden, wenn die Bienen keine Brutpausen mehr einlegen.

2) Schlüpf- und Blühzeitpunkte verschieben sich

Von den fast 700 Wildbienenarten in Österreich lebt der Großteil nicht in einem großen Bienenstaat wie die Honigbiene. Jedes Weibchen dieser solitären Wildbienen legt mehrere Nester für ihre Nachkommen an und versorgen sie allein.

Das Problem: der Klimawandel verschiebt den Zeitpunkt, zu dem wichtige Nahrungspflanzen zu blühen beginnen.

Schlüpfen solitäre Wildbienen, bevor die Nahrungspflanzen blühen, können sie nicht mit dem erforderlichen Proviant versorgen werden.

 Eine Studie der Uni Würzburg hat dieses Phänomen untersucht. Bereits kleine zeitliche Abweichungen von drei oder sechs Tagen reichen aus, um den Bienen zu schaden.

In der Studie wurde gezeigt, dass viele Bienen ohne ihre Nahrungspflanzen nicht länger als 3 bis 6 Tage überleben konnten. Diejenigen, die überlebten, waren weniger aktiv und produzierten später weniger Nachkommen. 

3) Steigende Temperaturen stören die Nahrungsmittelbeschaffung

Unsere Winter sind mittlerweile oft so mild, dass Bienen die Winterruhe vorzeitig beenden. 

Sie begeben sich dann auf Nahrungssuche, finden aber keine vor, da die meisten Pflanzen noch gar nicht blühen.

Das Problem dabei: Nahrungssuche kostet die Bienen viel Energie, die ihnen später fehlt.

Doch auch im Sommer wirkt sich der Klimawandel auf das Nahrungsangebot der Bienen aus: Lavendelblüten hören bei längeren Trockenphase überhaupt auf, Nektar zu produzieren.

Bei vermehrten Phasen hoher Niederschläge wie in den letzten Sommern wird zB auch der Nektar von Akazien so verdünnt, dass er für Bienen unattraktiv wird.

Der Klimawandel ist ein maßgeblicher Faktor für das weltweite Bienensterben.

Sämtliche Maßnahmen, die wir gegen den Klimawandel unternehmen, helfen somit nicht nur uns Menschen, sondern auch unseren Bienen.

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