Wie Bienen den Honig erzeugen

Heimischer Honig ist ein reines, unbehandeltes Naturprodukt, von dem in Österreich pro Jahr über 4.000 Tonnen produziert werden.

Bei den verschiedenen Honigsorten kommt es darauf an, welchen Rohstoff die Honigbienen dafür verwerten.

Für Blütenhonig sammeln die Bienen den süßen Nektar verschiedener Blumen und Pflanzen. Der Nektar ist ein zuckerhaltiger Saft, der von Blütenpflanzen ausgeschieden wird. Für 1 Kilo Blütenhonig fliegen die Bienen bis zu 2 Millionen Blüten an.

Für Waldhonig hingegen wird hauptsächlich der sogenannte "Honigtau" verwendet – ein süßer Saft, der von Blatt- und Baumläusen in Tröpfchenform auf Laub- und Nadelbäumen ausgeschieden wird.

Honig ist übrigens ein rein weiblich produziertes Nahrungsmittel: alle Arbeiterbienen, die sich als Sammelbienen, Stockbienen oder Honigmacherinnen an der Honigproduktion beteiligen, sind weiblich.

Bienen müssen Honig erzeugen, um das Bienenvolk zu ernähren, die Brut aufzuziehen und Futtervorräte für den Winter anlegen zu können.

Dafür fliegen die Sammelbienen von Blume zu Blume und saugen im ersten Schritt den süßen Nektar mit ihren Rüsseln auf, von wo er in die sogenannte Honigblase (oder "Honigmagen") gelangt und für den Heimflug zwischengelagert wird.

Zurück im Bienenstock geben die Sammelbienen den unfertigen Honig an die Stockbienen weiter, die ihn aufnehmen und wieder an die nächste Biene weitergeben.

Dabei wird der Nektar jedes Mal mit Enzymen und Eiweißen angereichert und verdickt. Die Bienen lassen gleichzeitig auch einen Teil des Wassers in diesem zuckerhaltigen Saft verdunsten, indem sie ihn mit ihren Rüsseln mehrmals aufsaugen und wieder rauslassen.

Den Wassergehalt zu reduzieren, ist für die Bienen enorm wichtig: ohne diesen Prozess wäre der Honig nicht lagerfähig, da er im Bienenstock zu gären beginnen würde.

Wurde der Wassergehalt auf 30-40% gebracht, ist der Honig bereit für die Einlagerung in leeren Wabenzellen des Bienenstocks. Doch damit haben die Bienen die Honigproduktion noch nicht abgeschlossen.

Die Wabenzellen werden nämlich nicht zur Gänze gefüllt, um einen große Verdunstungsfläche zu schaffen. Mit intensiven Flügelbewegungen beschleunigen die Bienen den weiteren Verdunstungsprozess, bis der Wassergehalt des Honigs auf unter 20% gesunken ist. Erst dann ist die Honigproduktion abgeschlossen.

Die Bienen bringen den fertigen Honig in die Lagerzellen über den Brutnestern, wo er noch mit einer luftundurchlässigen Schicht aus Wachs verschlossen wird (das sogenannte "Verdeckeln").

Das ist das Zeichen für die Imker und Imkerinnen, dass der Honig geerntet werden kann. Danach muss nur noch der Wachsdeckel abgestreift werden und der Honig aus den Waben geschleudert werden. Der flüssige Honig wird zum Schluss nur noch durch ein Sieb durchgelassen, um die letzten Wachsstückchen auszusieben.

In der EU wird der Honig auch nicht weiter behandelt oder gefiltert – das macht unseren Honig so hochwertig.

honig vom reiter im glas