Warum der Artenschutz so wichtig ist
Morgen Freitag findet wie jedes Jahr am 3. März der internationale Tag des Artenschutzes statt (UN World Wildlife Day).
Warum ist der Artenschutz so wichtig?
Wir erleben gerade ein historisches Artensterben, das rasanteste seit dem Verschwinden der Dinosaurier. Über einer Million Pflanzen- und Tierarten droht das Aussterben.
Seit 1970 sind die Wirbeltierbestände (Säugetiere, Vögel, Fische, Amphibien und Reptilien) um 69% gesunken.
Doch nicht nur das Ausmaß, sondern auch die Geschwindigkeit des Artenschwunds gibt Forschern Grund zur Sorge. Sie liegt nämlich beim ca. 100- bis 1.000-fachen der durchschnittlichen historischen Aussterberate und geht daher viel schneller als alle bisherigen Massensterben vor sich.
Woran liegt das? Zunächst werden die Lebensräume von Flora und Fauna auf der ganzen Welt durch menschlichen Einfluss erheblich dezimiert. Wälder, Seen oder andere Lebensräume werden gerodet oder umgewandelt, um Platz zu machen für Wohnraum, Straßen oder Industrie.
Wälder sind nicht nur Lebensräume für unzählige Tierarten, sondern auch ein wichtiger CO2-Speicher und somit Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel.
Weiters setzen die steigenden Temperaturen den Pflanzen und Tieren enorm zu. Die Ökosysteme werden gestört, viele Arten können sich nicht schnell genug anpassen und andere werden gezwungen, in kühlere Gebiete auszuweichen. Auch die durch die Klimaerwärmung häufiger auftretenden Dürreperioden oder Extremwetterereignisse schwächen die Tierpopulationen.
Gleichzeitig begünstigt der Klimawandel die Ansiedelung neuer Schädlinge oder fremder, invasiver Tierarten, die unsere heimischen Arten dezimieren.
Doch es gibt auch positives zu berichten. So gibt es beispielsweise durch verstärkte Schutzmaßnahmen mittlerweile wieder dreimal so viele Tiger in Nepal wie noch im Jahr 2009.
Wissenschaftler sind überzeugt, dass wir das Ruder jedoch noch herumreißen und das Artensterben eindämmen können, wenn wir das Thema umgehend und mit durchdachten Plänen zur Priorität machen.
Dem Artenschutz wird daher auf der globalen Bühne eine hohe Priorität eingeräumt. Im Dezember 2022 einigten sich über 5.000 Teilnehmer des UN-Weltnaturgipfels in Montreal zu einem wichtigen Abkommen zum Naturschutz.
Bis 2030 sollen mindestens 30% der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden. Für den Artenschutz soll auch mehr investiert werden – reichere Industrienationen sollen ärmere Länder dafür bis 2025 mit rund 20 Milliarden Dollar pro Jahr unterstützen.
Was wir gegen das Artensterben tun können
1) Im Garten die Natur zulassen: Statt englischem Rasen bietet ein Naturgarten Insekten, Bienen und Vögeln einen vielfältigen natürlichen Wohnraum. Versuche, auf Spritzmittel zu verzichten, und das Rasenmähen auf wenige Male pro Jahr zu beschränken.
2) Regional einkaufen: Beim Einkauf auf regionale und saisonale Produkte zu setzen, nützt unserem Klima und unterstützt den Erhalt unserer Pflanzen- und Tiervielfalt. Ein wichtiger Schritt ist auch der Verzicht auf Produkte aus Palmöl. Für den Anbau von Ölpalmen in Südostasien werden nämlich große Flächen Regenwald abgeholzt, der Lebensraum für unzählige gefährdete Spezies bietet.
3) Für mehr Klimaschutz einsetzen: Eine klimaschonende Lebensweise im Alltag unterstützt den Fortbestand unserer Pflanzen- und Tierarten. Es hilft, Müll und Plastikverbrauch zu reduzieren und häufiger auf klimafreundliche Verkehrsmittel zurückzugreifen.