Von Nachhaltigkeit bis Tierschutz - Wie umweltfreundlich ist Honig wirklich?

Nachhaltigkeit? Ja bitte. Gerade in Zeiten der Klimakrise fragt sich so mancher was wir tun können und was eben nicht. Dass Tierprodukte im Allgemeinen einen negativen Einfluss auf unsere Umwelt haben, wissen wir. Wie steht es allerdings mit Honig? Wird den Tieren bei der Produktion von Honig geschadet? Nehmen wir den Bienen den Honig vielleicht sogar weg? Was sollten wir beachten? Wenn du Antworten auf diese Fragen suchst, bist du hier an genau der richtigen Adresse.


Womit fängt es an? Mit Bienen, das ist schonmal klar. Wie genau dieser ganze Prozess funktioniert, werdet ihr im Detail in einem unserer nächsten Blogs erfahren. Vereinfacht können wir aber schonmal feststellen, dass es sich hierbei um einen natürlichen Prozess handelt bei den Bienen, Nektar und Honigtau sammeln und ihn dann weiterverarbeiten.  Im Klartext bedeutet das also, dass Honig aus Wasser und verschiedenen Zuckerarten, die aus der Natur gewonnen werden, hergestellt wird. Also, ein richtiges Naturprodukt. Bis hierhin scheint das Thema erstmal klar, oder?

Naturprodukt hin oder her, aber jetzt fragt man sich berechtigterweise, ob wir in diesen natürlichen Prozess eingreifen. Immerhin stellen Bienen den Nektar als Nahrungsquelle her. Genaugenommen nehmen wir ihnen diese Nahrung also weg. Aber Vorsicht, so einfach ist das Ganze dann eben doch nicht.

Sinkende Überlebenschancen
Das Leben der Bienen im 21. Jahrhundert ist definitiv kein Honigschlecken. Aufgrund des Anstiegs an Monokulturen (der Anbau einer einzigen Pflanzenart auf einer Fläche über mehrere Jahre) wie zum Beispiel Mais und Kartoffeln reduziert sich das Nahrungsangebot für Bienen. Selbst bunte und scheinbar blütenreiche Rapsfelder bieten den Bienen nur einseitige Nahrung. Denn sind wir mal ganz ehrlich, wie wäre es, wenn wir nur Kartoffeln essen könnten? Weniger Nahrung bedeutet weniger Bienen und somit auch weniger Bestäubung vieler Pflanzen. Und als ob das nicht genug wäre stellen Parasiten wie die Varroamilbe eine weitere Hürde für unsere fleißigen Bienen dar. Zusammenfassend haben frei lebende Bienen also wenig Überlebenschancen in der heutigen Welt wie wir sie kennen.

Symbiose zwischen Mensch und Tier
Was nun? Bei einer nachhaltigen und artgerechten Imkerei geht es viel mehr um eine Symbiose zwischen Mensch und Bienen. Ein Geben und Nehmen also. Der Imker bietet den Bienen Schutz und Futter und die Bienen stellen Honig zur Verfügung. Den Bienen wird nicht der gesamte Honig entnommen, sondern nur ein Teil. Dieser Teil wird durch eine Zuckerlösung wie zum Beispiel Zuckersirup ersetzt, sodass die Bienen zu jeder Zeit genug Futter haben.

Honig ist nicht gleich Honig
Leider gibt es bei der Haltung von Bienen und der Herstellung von Honig starke Unterschiede. Massenhaltung, Gebrauch von Schädlingsbekämpfungsmitteln, Genmanipulationen und Verabreichung von Antibiotika sind leider nicht gerade die Ausnahme.

Do’s 
Welche Schwierigkeiten es bei der Honigproduktion und Haltung der Bienen geben kann, wisst ihr jetzt also, aber woher weiß ich denn jetzt welcher Honig gut bzw. schlecht ist? Fühlst du dich jetzt wie in einem Schwarm voller Bienen ohne Sicht nach vorn? Keine Sorge, wir haben einen kleinen Guide für dich vorbereitet.

 

 

1. Informiere dich
Wie bei so vielen Nachhaltigkeitsthemen ist es wichtig sich mit dem Thema auseinander zu setzen und genau das machst du gerade. Gratulation, der erste Schritt ist getan. 

2. Unterstützte regionale Betriebe
Im Supermarkt ist die Versuchung meist groß zum günstigeren Honig zu greifen, dieser stammt allerdings meist aus dem nicht-EU-Ausland. Irreführende Kenn-zeichnungen  wie „Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ weisen darauf hin, dass der Honig überall herkommen kann. Bei Honig aus dem nicht-EU-Ausland besteht zusätzlich ein höheres Risiko des Einsatzes von Pestiziden, genmanipulierten Pflanzen und der Massentierhaltung. Zudem sind die CO₂ Emissionen beim Kauf regionaler Produkte aufgrund des kürzeren Transportweges deutlich geringer.

3. Vermeide Plastikverpackungen
„Plastiktüten“, „PET-Flaschen​​“ und „Plastik im Meer“ - bei dieser Informationsflut der Medien zum Thema Plastik, ist es für dich wahrscheinlich nichts neues - Verpackungen aus Plastik schaden der Umwelt. Zum einen, da sie aus Erdöl hergestellt sind und zum anderen zerfallenen Plastikverpackungen nach einiger Zeit zu Mikroplastik und gelangen so in unsere Umwelt. 

4. Kaufe wenn möglich Bio-Honig
Möchtest du sicher gehen, dass bei der Haltung der Bienen auf ökologische und gesundheitliche Kriterien Rücksicht genommen wird, solltest du Bio-Honig Kaufen. Das bedeutet allerdings nicht, dass nur Bio-Honig auch ‘gut’ ist. Genauso gut gibt es Imker ohne Bio-Qualifizierung, die sich an Umweltstandards halten. Hier hilft es darauf zu schauen wie transparent ein Imker mit seinem Honig und der Haltung seiner Bienen umgeht - egal ob Bio oder nicht-Bio.

5. Alles in Maßen
So sehr wir das flüssige Gold der Bienen auch lieben, sollten wir es allerdings auch wie bei anderen Tierprodukten in Maßen genießen. Kleine, regionale Betriebe, haben nur begrenzte Verfügbarkeiten des Honigs, da auch Bienen sich ihre Winterpause verdient haben. Zudem schwanken Erträge von Jahr zu Jahr. Ist der Honig ausverkauft, muss bis zum Sommer gewartet werden. Das ist der Lauf der Natur. Also, unterstützen ja, aber in Maßen.

Transparenz und 'Vom Reiter’
Transparenz und Ehrlichkeit gegenüber unseren Kunden ist uns besonders wichtig. Deshalb scheuen wir nicht davor, wichtige Themen kritisch zu betrachten. Denn besonders wichtig ist es für uns, uns als Unternehmen weiterzuentwickeln und unsere Produkte zu verbessern. Genau deshalb sind wir gerade auf dem besten Weg noch dieses Jahr unsere Bio-Zertifizierung zu erhalten. Seid mit uns gespannt, was noch vor uns liegt.