Ein achtsamer Umgang mit Smartphones

Unsere Smartphones sind zum ständigen Begleiter geworden. Im Durchschnitt sollen Menschen jeden Tag 88 Mal ihr Smartphone in die Hand nehmen.

Dadurch prasseln täglich deutlich mehr Informationen auf unser Gehirn ein als noch vor 50 Jahren. Informationen, die unser Gehirn verarbeiten und einschätzen muss. Das Ganze ist für unseren Körper ziemlich anstrengend und entleert unsere körpereigenen Akkus.

Wissenschaftler warnen davor, dass durch die ständige Nutzung unserer Smartphones der Cortisol-Spiegel chronisch steigt. Das Stresshormon Cortisol bereitet den Körper in brenzligen Situationen auf Flucht oder Angriff vor, indem es unseren Puls und den Blutdruck antreibt.

Das Smartphone verursacht in unserem Körper eine emotionalen Drucksituation, nichts verpassen zu wollen. Und diese Stresssituation können wir nur beenden, indem wir einfach erneut zum Smartphone greifen.

Laut David Greenfield vom Zentrum für Internet- und Technologiesucht der University of Connecticut steigt unser Cortisolspiegel sogar, wenn das Smartphone nur in unserer Nähe liegt – also keineswegs in einer lebensbedrohlichen Situation. Ein ständig erhöhter Cortisolspiegel kann Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes oder Bluthochdruck fördern.

Häufige Smartphonenutzung schadet auch unserer Konzentration. Selbst wenn wir jedes Mal nur kurz zum Handy greifen, zerteilen wir damit unseren Tag in viele einzelne Bruchstücke. So soll es 15 Minuten dauern, bis wir uns nach einer Unterbrechung wieder voll auf eine Aufgabe konzentrieren können. Der ständige Griff zum Handy verhindert somit, dass wir in einen Zustand der längeren Konzentration kommen können.

Doch selbst, wenn wir nur zum Handy greifen, um Wartezeiten zu überbrücken, zum Beispiel auf der Bushaltestelle, im Wartezimmer beim Arzt oder in der Mittagspause: wir verhindern damit, dass unser Gehirn zur Ruhe kommt.

In diesen Wartephasen wird unser Kopf "entrümpelt"; Sinneseindrücke werden sortiert und wichtige Daten gespeichert, damit wir danach wieder vollkommen aufnahmefähig sind. Der ständige Griff zum Smartphone stört unser Gehirn dabei.

multiple people waiting and playing with their smartphones

3 Tipps für mehr Achtsamkeit im Umgang mit dem Smartphone

1) Das Handy öfter daheim lassen: Wenn wir unser Smartphone gar nicht dabei haben, können wir es logischerweise auch nicht benutzen.

Natürlich soll das nicht bedeuten, der Technologie komplett abzuschwören. Smartphones erleichtern auf vielfältigste Art und Weise unseren Alltag. Doch brauche ich mein Handy unbedingt beim Einkauf, bei Verabredungen mit Freunden oder bei einem Spaziergang?

2) Bildschirmzeit reduzieren: Zeitfresser-Apps wie Instagram, Facebook oder TikTok fesseln uns oftmals für mehrere Stunden am Tag. Manchmal öffnen wir diese Apps aus einem Impuls heraus, scrollen ein paar Mal ziellos durch den Newsfeed und schließen die App danach gleich wieder.

Diese Apps müssen nicht gleich vom Smartphone gelöscht werden. Es hilft, Hürden für die Nutzung einzubauen: zB tägliche Zeitlimits für die Nutzung, oder die Apps vom Homescreen zu entfernen, damit sie nur über die umständlichere Suchfunktion geöffnet werden können.

3) Push-Benachrichtigung ausschalten: Benachrichtigungen über neue Likes für unser letztes Instagrambild oder wenn im Gruppenchat gerade intensiv diskutiert wird, lassen uns ständig zum Smartphone greifen. Dadurch können unsere Stresslevel erhöht werden.

Kurze Checks zu festgelegten Zeiten statt ständigen Benachrichtigungen führen zu besserer Konzentration und weniger Stress.