Die natürlichen Feinde der Bienen

Bienen leben gefährlich: auf der Suche nach Nektar und Pollen müssen sie vielen Gefahren ausweichen.

Frösche sehen in ihnen einen Leckerbissen, bei Vögeln stehen sie auf dem Speiseplan und auch in Spinnennetzen können sie hängenbleiben. Selbst im eigenen Bienenstock werden sie von größeren Insekten oder Mäusen gestört, die es auf den süßen Honig abgesehen haben.

Bei diesen Tieren sind Bienen aber nicht die Hauptnahrungsquelle. Andere Tiere jedoch haben an den Honigbienen viel größeren Gefallen gefunden:

1) Die Varroamilbe: Dieser Schädling ist maßgeblich für das Bienensterben verantwortlich. Die Varroamilbe ist nur knapp über 1 Millimeter groß, richtet aber große Schäden bei Bienenvölkern an, indem sie die Brut befällt und Viren verbreitet.

Dadurch wird das Wachstum der Larven gehemmt. Bienen, die aus befallenen Larven geboren werden, können das Flügeldeformationsvirus oder andere Krankheiten bekommen. Dadurch wird das Volk immer schwächer, sodass es kaum mehr Chancen hat, die kalten Wintermonate zu überleben.

Die Varroamilbe wurde ursprünglich aus Asien eingeschleppt. Heimische Honigbienen können diesen Schädling nicht eigenständig bekämpfen. Daher ist es unheimlich wichtig, dass Honigbienen von den Imkern aufmerksam gegen die Varroamilbe behandelt werden.

2) Der Bienenwolf: Dieser gelb-schwarz gestreifte Feind aus der Familie der Grabwespen trägt seine Liebe für die Bienen sogar im Namen.

Sobald die Temperaturen ab Mitte Juni milder werden, macht sich der Bienenwolf auf die Pirsch. Der Bienenwolf ist nur ein wenig größer als eine Honigbiene – aber dafür enorm hinterlistig bei der Jagd.

Diese Wespen lauern den Bienen in Blüten auf und stechen sofort zu, wenn eine fleißige Biene auf der Suche nach Pollen und Nektar auf einer Blüte Platz nimmt. Mit ihrem Stich betäuben sie die Biene und drücken mit ihren Körpern den Hinterleib der Bienen zusammen, bis der bisher gesammelte Nektar aus dem Mund der Biene rausläuft.

Ein wahres Festmahl für den hinterlistigen Bienenwolf. Nach dem Nektarraub transportiert der Bienenwolf die betäubte Biene zurück zu seinem Volk, wo er sie den jungen Bienenwolflarven zum Fraß vorwirft.

3) Der Bienenfresser: Dieser Vogel hat Bienen wirklich zum Fressen gern, sodass auch er sie im Namen trägt. Wenn er eine fliegende Biene als potenzielles Opfer entdeckt hat, schlägt er im Flug zu.

Im Großen und Ganzen ist der Bienenfresser jedoch keine große Gefahr für die heimischen Honigbienen, da es nur sehr wenige Exemplare von ihm gibt.

4) Die Bienenlaus: Anders als der Name vermuten lassen würde, handelt es sich bei diesen Parasiten evolutionsbedingt nicht um Läuse, sondern um Fliegen, denen die Flügel fehlen.

Bienenläuse nisten sich bevorzugt im Pelz einer Honigbiene ein, am liebsten im Pelz der Königin. Ihre Jagdmethode ist ziemlich ausgefeilt: sie reizen die Bienen an ihrem Mund, sodass diese ihren gespeicherten Nektar ausspeien und sie diesen Nektar dann verputzen können.

Im Gegensatz zur Varroamilbe befällt die Bienenlaus nicht die Brutzellen, sondern legt ihre Eier in den Honigzellen ab. Dadurch haben die frisch geschlüpften Larven genug Futter, um sich den Bauch vollschlagen zu können.

Bienenläuse sind weit nicht so gefährlich für Bienenvölker wie die Varroamilbe. Doch eine befallene Königin kann unter Umständen weniger Eier legen. Daher sind die Bienen auch bei diesem Parasiten auf die sanfte Behandlung durch einen Imker angewiesen.

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