Das Leben einer Bienenkönigin

Der Königin kommen im Bienenstock enorm wichtige Aufgaben zu. Sie unterscheidet sich auch äußerlich von den Arbeiterbienen.

Doch wie können aus einer Eizelle Arbeiterinnen, und aus einer anderen eine Königin entstehen?

Zu Beginn unterscheidet sich eine zukünftige Königin noch nicht von den Larven der anderen weiblichen Bienen. Beide entstehen aus befruchteten Eizellen der aktuellen Königin.

Ein Bienenvolk wird grundsätzlich nur von einer einzigen Königin angeführt. Wenn sich das Bienenvolk durch Schwärmen teilt, die bisherige Königin stirbt oder zu alt wird, wird dringend eine neue Königin gebraucht.

Für eine neue Königin werden einzelne Eizellen in spezielle Bereiche des Bienenstocks, die sogenannten "Weiselzellen", gelegt. Diese Weiselzellen sind im Gegensatz zu den herkömmlichen Zellen senkrecht und nicht waagrecht ausgerichtet.

Dort werden die zukünftigen Königinnen von den Ammenbienen, die sich um die Brut kümmern, über das gesamte Larvenstadium mit einem speziellen Futtersaft gefüttert. Dieses "Gelée Royal" wird von den Ammenbienen extra in den Kopfdrüsen produziert. Es ist so hochwertig, dass es nur für die Aufzucht einer Königin verwendet wird.

Die besondere Fürsorge und die hochwertige Nahrung sorgen für einen enormen Wachstums- und Entwicklungsschub. Königinnen entwickeln einen längeren Hinterleib und sich daher äußerlich einfach von den Arbeiterbienen unterscheidbar. Auch ihre Lebenserwartung ist deutlich länger: sie kann mehrere Jahre alt werden.

Meist wachsen mehrere Königinnen gleichzeitig heran, die Führung im Bienenstock kann jedoch nur eine Königin übernehmen. Begegnen sich zwei Thronanwärterinnen, so kommt es zu einem intensiven Kampf, bei dem nur eine Königin überlebt.

Kurze Zeit nachdem sie die Weiselzelle verlassen hat, beginnt für die Königin der sogenannte "Hochzeitsflug". Sie lockt dabei mit einer speziellen "Königinnensubstanz" mehrere Drohnen aus verschiedenen Völkern an, von denen sie dann in der Luft begattet wird. Die Spermien der Drohnen bewahrt die Königin in einer Samenblase auf, verwendet sie für den Rest ihres Lebens und muss danach nie wieder begattet werden.

Danach beginnt sie bereits mit einer ihrer wichtigsten Aufgaben: für die Nachkommen zu sorgen. Die Königin ist nämlich die einzige geschlechtsreife Biene eines Volkes. Wenn das Volk im Frühjahr nach dem kalten Winter wieder rasch aufgebaut werden muss, kann die Königin bis zu 1.500 Eier pro Tag legen.

Aus befruchteten Eiern entstehen weibliche Bienen (Arbeiterinnen oder Königinnen), aus unbefruchteten Eiern schlüpfen männliche Drohnen, die außer der Königinnenbegattung beim Hochzeitsflug keine Aufgabe im Bienenvolk übernehmen.

Zusätzlich regelt die Königin das Leben im Stock, indem sie besondere Pheromone absondert. Diese Botenstoffe sorgen für das Wohlbefinden im Bienenstock. Wenn die Arbeiterbienen zB das Fehlen der Pheromone bemerken, wissen sie, dass die Königin nicht mehr da ist. Dann müssen sie sich rasch darum kümmern, dass wieder eine neue Königin aufgezogen wird.

Im Regelfall zieht die Königin jedes Jahr gemeinsam mit tausenden Arbeiterbienen aus ihrem Bienenstock aus und macht Platz für ihre Nachfolgerin. Bei diesem sogenannten "Ausschwärmen" wird die Vermehrung des Bienenvolks sichergestellt. Die Königin sucht sich dann eine neue Unterkunft, um dort mit ihren bisherigen Stockgenossinnen ein neues Zuhause aufzubauen.

Bienenkönigin