Wie eine Welt ohne Bienen aussieht

Die Temperaturen steigen allmählich wieder, die Wiesen und Felder blühen und immer öfter kann man bereits die Bienen bei der Arbeit beobachten.

Doch die Lebensräume der Bienen sind bedroht. Was hätte das eigentlich für Auswirkungen, wenn es keine Bienen mehr auf der Welt gäbe? Die Auswirkungen wären verheerend – für die Pflanzen- und Tierwelt, aber auch für uns Menschen.

Was offensichtlich ist: ohne Bienen gäbe es keinen Honig mehr.

Doch auch in der Landwirtschaft würde es ziemlich düster aussehen. Bienen sind nämlich das drittwichtigste Nutztier nach Schwein und Rind.

Ohne Bienen gäbe es also nicht nur kaum wunderschön blühende Blumen mehr – auch fast drei Viertel der wichtigsten Kulturpflanzen sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Und die sind für rund 90% der globalen Nahrungsproduktion verantwortlich.

Bienen sind nicht nur dafür verantwortlich, dass Obst und Gemüse wachsen können. Pflanzen haben viel höhere Erträge, wenn Bienen in der Nähe sind. Äpfel, Tomaten, Kirschen oder Erdbeeren: ohne Bienen fallen die Ernten dürftig aus.

Auch die Qualität der Früchte wird mit der Hilfe von Bienen verbessert: Forscher der Universität Göttingen fanden heraus, dass tierisch bestäubte Erdbeerkulturen eine sattere rote Farbe, mehr Fruchtmasse und ein balancierteres Zucker-Säure-Verhältnis aufweisen, wodurch sie länger lagerungsfähig sind.

Was bleibt übrig? Reis oder Getreidesorten wie Weizen werden zB durch den Wind befruchtet. Doch auch auf die Fleischproduktion hätte ein Verschwinden der Bienen mögliche Auswirkungen: denn ohne Bienen könnten Pflanzen, die zur Tierfütterung dienen, seltener werden.

In den USA konnte man diese Szenarien bereits miterleben. Dort gibt es riesige Monokulturen, auf den zB Millionen Mandelbäume wachsen. Und diese Mandelbäume sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen.

Doch in diesen Gegenden gibt es außer Mandelbäumen kaum Pflanzen, die den Bienen Nektar und Pollen liefern könnten. Ohne entsprechendes Nahrungsangebot leben dort daher kaum Bienen.

Um die Mandelbäume während der zweiwöchigen Blütephase trotzdem bestäuben zu können, werden viele Bienenvölker extra zu den Monokulturen transportiert (sogenannte "Wanderimkerei"). In den Coronolockdowns kam die Wanderimkerei teilweise zum Erliegen, was wesentliche Nachteile für die dortige Landwirtschaft hatte.

Ernteausfälle und Obst mit schlechterer Qualität wäre nicht nur negativ für die Landwirtschaft. Wie wären die Menschen davon betroffen?

Weniger Obst und Gemüse könnte zu schweren Mangelerscheinungen bei Menschen führen. Und Mangelernährung bringt schwerwiegende gesundheitliche Risiken mit sich. Laut einer Studie der Harvard University würde das Aussterben der Bienen jedes Jahr zu über 1,4 Millionen zusätzlichen Todesfällen führen.

Und die Tierwelt? Ohne Bienen gäbe es auch für viele Pflanzenfresser ein stark eingeschränktes Nahrungsangebot.

Was du gegen das Bienensterben tun kannst

Jede noch so kleine Unterstützung ist wichtig. Du könntest zB im eigenen Garten eine Wildblumenwiese anlegen, oder Wohnraum für Wildbienen schaffen.

Auch der Verzicht auf Chemie im Haushalt und im Garten sichert den Lebensraum der Bienen.